In den Herbstmonaten 2018 startete das Forschungs-Förderprojekt „Durchgängiges Schnellladekonzept für Elektrofahrzeuge“ – kurz D-SEe – welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde. Im Sommer fand das D-SEe-Projekt einen erfolgreichen Abschluss.
Hintergrund zum Projekt: Für die nächsten Jahre wird von den Automobilherstellern der Einbau von Traktionsbatterien von ca.100kWh angekündigt, die Reichweiten von bis zu 500km ermöglichen. Ladesäulen mit heutiger Ladeleistung von 50kW benötigen bei dieser Batteriegröße allerdings ungefähr 1,6 Stunden, um 80% der Batteriekapazität – etwa ausreichend für 400km Reichweite – nachzuladen. Das Ziel des Gesamtprojekts – die Ladedauer für 80% Vollladung auf eine Viertelstunde zu reduzieren – wurde erreicht.
Zusammen mit den Kooperationspartnern Hofer Mechatronik, Sensor-Technik Wiedemann, ElringKlinger, Voltavision, Keysight Technologies und der Hochschule Bochum analysierte und optimierte innolectric innerhalb von viereinhalb Jahren Forschungsarbeit dafür die gesamte Energiefluss-Kette vom Stromnetz, über die Ladeelektronik und das Ladekabel bis hin zur Fahrzeugbatterie. Das Ergebnis sind eine Schnellladestation mit 450 kW Ladeleistung sowie ein zur Reproduzierbarkeit geeignetes Prototypenfahrzeug, die gemeinsam in der Lage sind, die notwendige Energie zum Fahren von 400 km in nur 15 Minuten in die Fahrzeugbatterie zu laden. Eine 450 kW-Ladestation entspricht der 11-fachen Ladeleistung heutiger Systeme.
Das Teilvorhaben von innolectric bestand darin, eine intelligente Ladekommunikation für das DC-Laden zu verwirklichen. Das entwickelte Modul übernimmt die gesamte Kommunikation zwischen Ladesäule und Fahrzeug und sorgt für einen reibungslosen Ladevorgang.
Um den Schnellladevorgang verlässlich umsetzen zu können, musste eine schnellladefähige Fahrzeugbatterie basierend auf verfügbaren Zelltechnologien entwickelt werden, die unter anderem sowohl eine hohe Wirtschaftlichkeit als auch ein hochleistungsfähiges und gleichzeitig kompaktes Thermomanagement aufweist. Darüber hinaus galt es, bestehende Ladestandards sowie Anforderungen des elektrischen Versorgungsnetzes zu berücksichtigen. Auch auf der Seite der Ladesäule wurden Komponenten optimiert, dabei werden alle gültigen Standards eingehalten.
In einem realitätsnahen Testprogramm wurden die Entwicklungskomponenten aller Kooperationspartner aufgebaut und in Betrieb genommen. Dazu gehören Schnellladestation und Fahrzeugbatterie. Der Ladevorgang am Prototypen wurde im Oktober 2022 erstmalig öffentlich vorgeführt.
Mehr Informationen und Bilder finden Sie auf der Website des Projekts.